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Warum es wichtig ist Grenzen zu setzen

Autorenbild: MandyMandy

Aktualisiert: 20. Mai 2020

Die wenigsten Menschen lernen je bewusst anderen Grenzen zu setzen und wenn wir uns dieser Lektion dann endlich bewusst werden, merken wir wie schwer es uns fällt. Doch es ist unglaublich wichtig das zu lernen, denn es ermöglicht allen einen harmonischeren Umgang miteinander.


Ich trete gerade in die zweite Hälfte meiner dreißiger Jahre und habe erst im Laufe des letzten Jahres erfahren was es überhaupt bedeutet "Grenzen zu setzen". Für mich fühlt sich das sehr spät an und ich wünschte dieses Kapitel schon viel früher im Leben durchgarbeitet zu haben, dann würde mir die Umsetzung jetzt sicher leichter fallen.


Als sehr empathisch veranlagter Mensch nehme ich oft ganz ungewollt und unbewusst wahr, was in anderen vor sich geht, was sie spüren, was sie fühlen. Zusammen mit der Tatsache, dass ich dazu erzogen wurde "nett" zu sein und immer an andere und deren Bedürfnisse und Gefühle zu denken, und so nahm ich mich selbst oft zurück.


Das führte zu Opfern um die nie jemand gebeten hat und die deshalb auch nie geschätzt, sondern als selbstverständlich empfunden wurden. Das war oft sehr frustrierend, aber dadurch, dass man anderen Menschen die eigenen Grenzen aufzeigt, kann man dem vorbeugen.


Ich habe nie beigebracht bekommen wie man anderen Grenzen setzt. Erst dadurch, dass ich mich mit spirituellen Themen anfing zu befassen bin ich darauf gestoßen und unglaublich dankbar dafür.


Was heißt es "Grenzen zu setzen"?


Es bedeutet, dass man lernt "Nein" zu sagen, dass man lernt auszusprechen was Unbehagen auslöst, dass man klar macht, "bis hier hin und nicht weiter".


So simpel das auch klingt, mir fiel es unglaublich schwer das umzusetzen. Aber je öfter ich es tat, desto leichter wurde es.


Woran liegt es, dass uns das so schwer fällt?


In meinem Fall, da ich sehr empathisch bin, möchte ich andere nicht verletzen, denn ich weiß wie andere sich dabei fühlen, habe es selbst oft erfahren, und möchte dieses Gefühl nicht in anderen auslösen.


"Nein" zu sagen, oder zu vermitteln, dass man etwas nicht möchte, kommt beim Gegenüber immer als Ablehnung an, denn es ist in dem Moment ja auch etwas, das man nicht annehmen möchte. ABER DAS IST AUCH IN ORDNUNG SO!


Wichtig ist, wie wir es kommunizieren, dass wir bei uns bleiben und den Gegenüber nicht beschuldigen oder gar angreifen.


Durch Ausdrücke wie "ich fühle, dass...", "ich würde mir wünschen..." vermitteln wir in einer nicht-anklagenden Weise was für uns nicht stimmt und greifen nicht an. Dadurch geben wir nicht das Gefühl, dass jemand sich verteidigen müsste und die Gefahr zu verletzen verringert sich.


Wenn man Grenzen setzt, sollte man so neutral und frei von Gefühlen sein wie möglich, damit ein Gespräch positiv verlaufen kann.


Es hilft auch sehr sich vorher zu fragen, was erreicht werden soll, was der ideale Ausgang des Gesprächs ist. Man muss sich klar sein, worauf man hinaus will.


Dennoch geht Grenzen setzen so gut wie immer damit einher, dass sich jemand verletzt fühlt. Deswegen vermeiden wir es. Aber dadurch sind wir immer diejenigen, die am Ende verletzt werden und das ist nicht in Ordnung.


Grenzen setzen bedeutet nicht Mauern um sich herum zu errichten, sondern wir geben damit anderen einen Schlüssel in die Hand, mit dem sie ganz neue und wunderbare Erfahrungen im Umgang mit uns aufschließen können.


In meiner Erfahrung habe ich im schlimmsten Fall andere durch das Aufzeigen meiner Grenzen verletzt, aber danach hat sich das Verhalten mir gegenüber dennoch zum Positiven verändert. Im besten Fall kamen fructhbare Gespräche zu Stande, bei denen ich gemeinsam mit anderen gewachsen bin.


Wir alle sind uns dieses Wachstum schuldig und ich möchte jeden darum bitten sich die Chance auf Wachstum durch Grenzen setzen zu geben! Aller Anfang ist schwer, aber mein Leben hat dadurch enorm an Qualität gewonnen.

Seid es euch wert, denn ihr seid es wert!


 
 
 

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